Wie kam es zu dem Verdacht, dass Impfungen Autismus verursachen könnten? In den 1990er-Jahren wurde durch die Veröffentlichung einer mittlerweile widerlegten Studie der Eindruck erweckt, die Masern-Mumps-Röteln-(MMR)-Impfung könne Autismus auslösen. Für diese Behauptung gab es jedoch keine wissenschaftliche Grundlage. Daher wurde die Publikation zurückgezogen und dem verantwortlichen Hauptautor die Zulassung als Arzt entzogen.
In sogenannten Meta-Analysen, das sind Untersuchungen, bei denen viele einzelne Studien zu einem Thema zusammengefasst werden, werden die Daten von Hunderttausenden, teils von mehr als einer Million Kindern wissenschaftlich untersucht. Anhand dieser Analysen lassen sich Ergebnisse besonders zuverlässig prüfen.
Meta-Analysen zur MMR-Impfung haben übereinstimmend gezeigt: Impfungen stehen nicht in Zusammenhang mit einem erhöhten Autismus-Risiko.
Auch einzelne Impfstoffbestandteile wie der Quecksilber-haltige Konservierungsstoff Thiomersal, der früher häufig Impfstoffen zugesetzt wurde, oder die als Wirkverstärker genutzten Aluminiumverbindungen stehen nicht in Zusammenhang mit Autismus oder anderen schweren Entwicklungsstörungen.
Eine aktuelle dänische Studie von 2025 mit rund 1,2 Millionen Kindern hat diese Ergebnisse bestätigt. Sie fand keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Autismus, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) oder Allergien durch Impfstoffe, die als Wirkverstärker aluminiumhaltige Verbindungen enthalten.
Weltweit liegen zahlreiche großangelegte Studien vor, die zeigen: Impfungen gehören zu den sichersten medizinischen Maßnahmen – ein Zusammenhang mit Autismus besteht nicht.
Es kursieren eine ganze Reihe weiterer Mythen zu Risiken durch Impfungen auf Basis von Falschinformationen.
Unter dem Titel „#ImpfstoffFakten gegen Mythen“ stellt das in Deutschland für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (RKI) erarbeitete Fakten zu Impfmythen sowie ergänzende anschauliche Erklärvideos bereit.
Das Robert Koch-Institut (RKI) greift mit seinen „Faktensandwiches“ ebenfalls verbreitete Falschinformationen auf und stellt sie richtig.