Bakterien

Bakterien sind um ein Vielfaches größer als Viren. Sie sind etwa 0,1 bis 700 Mikrometer groß und zeigen unter dem Mikroskop allerhand unterschiedliche Formen, von Kugel-Gebilden über verzweigte Fäden oder Stäbchen bis zu zylinderförmigen Gebilden. Bakterien sind einzellige Lebewesen, die sich selbst versorgen. In ihrer Zelle produzieren sie, was sie zum Leben brauchen. Sie haben ihr eigenes Erbgut und einen eigenen Stoffwechsel.

Machen alle Bakterien krank?

Im Gegenteil! Viele Bakterien sind sogar wichtig für unsere Gesundheit. Sie leben zum Beispiel in unserem Darm, auf der Haut und in der Mundhöhle. Nur etwa ein Prozent aller Bakterien lösen Krankheiten beim Menschen aus. Wenn diese Bakterien in unseren Körper eindringen, produzieren sie Stoffwechselprodukte, die dann für die Krankheitsbeschwerden sorgen.

Wo kommen Bakterien vor?

Bakterien kommen überall vor, zum Beispiel in der Luft, im Wasser oder in Lebensmitteln. Sie sind die ältesten Bewohner der Erde. Bakterien können sich unter vielen verschiedenen Bedingungen vermehren und können – ähnlich wie die Viren - auch sehr lange Zeit, für Wochen oder sogar Monate, in der Umwelt oder im Körper selbst überleben.

Wie vermehren sich Bakterien?

Bakterien vermehren sich durch Zellteilung. Meist schnürt das Bakterium seine Zelle in der Mitte durch und teilt sich in zwei. Es klont sich also.

Was wirkt gegen Bakterien?

Gegen Bakterien wirken z.B. hohe Temperaturen oder chemische Stoffe wir Alkohol, Aldehyde oder Chlor. Im menschlichen Körper werden aber andere Substanzen eingesetzt wie z.B. Antibiotika. Sie sind wirksam gegen Bakterien, indem sie ihre Vermehrung verhindern oder die Bakterien direkt zerstören. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass die Bakterien nach der Zellteilung keine neue Zellwand bilden können. Und ohne die schützende Außenhülle platzt das Bakterium. Oder sie blockieren die Proteinbiosynthese und töten das Bakterium auf diese Weise. Antibiotika können an verschiedenen Stellen angreifen.

Wie sichern Bakterien ihr Überleben?

Einige Bakterienarten sind sehr genügsame Überlebenskünstler, die äußerst widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen wie Kälte oder Trockenheit geworden sind. Zum Teil kommen sie sogar ganz ohne Sauerstoff aus. Manche fühlen sich bei Hitze wohl, wieder andere benötigen Kälte. Einige Bakterien sind beweglich. Sie kommen zum Beispiel mit Hilfe von kleinen Geißeln voran, die sich wie ein Rotationsmotor drehen. Zudem sind Bakterien ziemlich stabil. Sie sind wie Körperzellen außen von einer Membran umgeben. Die meisten Bakterien sind zusätzlich durch eine Zellwand geschützt. Und um diese Zellwände haben einige Erreger noch Schichten mit wasserhaltigem Material angelagert, Schleimhüllen und sogenannte Kapseln, um noch besser geschützt zu sein. Die meisten Bakterien sind in Biofilmen angesiedelt, die sie durch ihre Hülle aus Zuckerbausteinen vor der Umwelt schützen. Als weiteren Überlebenstrick bilden einige Bakterien Sporen, wenn die Bedingungen schlecht sind. Als Spore ist ein Bakterium in einer Art Schlafzustand, unempfindlich gegen Hitze, Strahlung, Ultraschall oder Austrocknung. Die Spore ist nicht aktiv und verbraucht deshalb nur sehr wenig von ihren Reserven. Auf diese Weise können Sporen sehr lange unter den widrigsten Umständen überleben. Sind die Bedingungen dann wieder besser, erwacht die Spore aus ihrem „Dornröschenschlaf“ und keimt erneut auf.

Welche bakteriellen Erkrankungen gibt es?

Bekannte Bakterien sind zum Beispiel Salmonellen oder Staphylokokken. Salmonellen verursachen die Salmonellose, eine typische Lebensmittelerkrankung. Staphylokokken wiederum können Abszesse oder eine Sepsis auslösen. Aber auch Krankheiten wie Tuberkulose, Keuchhusten, Scharlach oder Harnwegsinfekte werden durch Bakterien verursacht. Einige Infektionen wie Durchfallerkrankungen oder eine Lungenentzündung können sowohl durch Viren als auch durch Bakterien ausgelöst werden.