Auch wenn die Pandemie vorbei ist, zirkuliert das Coronavirus SARS-CoV-2 weiterhin in der Bevölkerung.
Die dominierenden Omikron-Varianten sowie die hohe Immunität durch Impfungen und Infektionen in der Bevölkerung haben dazu geführt, dass heute deutlich weniger schwere Verläufe und Langzeitfolgen (wie Long-/ Post-Covid) auftreten als noch vor beispielsweise 2 Jahren. Das ist auch ein Erfolg der Impfung, die auch zukünftig wichtig für den Schutz der Bevölkerung bleibt.
Das Ziel der STIKO-Impfempfehlungen zur COVID-19-Impfung ist weiterhin:
Deshalb empfiehlt die STIKO für alle Erwachsenen ab 18 Jahren (inkl. Schwangere) die Grundimmunisierung plus eine Auffrischimpfung, um eine Basisimmunität aufzubauen. Wichtig für die Basisimmunität ist, dass das Immunsystem dreimal Kontakt mit Bestandteilen des Erregers (Impfung) oder dem Erreger selbst (Infektion) hat. Mindestens zwei dieser Kontakte sollen durch die Impfung erfolgen. So kann eine bestmögliche Basisimmunität aufgebaut werden. Die Kombination aus Impfung und Infektion (hybride Immunität), verleiht einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen nach SARS-CoV-2-Infektionen, der auf Basis der bisher verfügbaren Untersuchungen mindestens 12 Monate anhält.
Für besonders gefährdete Personengruppen sind zusätzlich zur Basisimmunität weitere Auffrischimpfungen empfohlen. Daten zur Wirksamkeit zeigen, dass der Impfschutz vor schwerer Erkrankung in der Regel mindestens 12 Monate anhält. Da die Impfstoffwirksamkeit in den ersten Monaten nach der Impfung am höchsten ist, sollten diese Auffrischimpfungen - wenn möglich - im Herbst erfolgen, um einen bestmöglichen Schutz während der erwartbaren Infektionssaison zu erreichen. Im Herbst könnte zudem am selben Termin auch gegen saisonale Influenza geimpft werden, sofern eine Indikation vorliegt.
Personen im Alter ab 60 Jahren sind grundsätzlich stärker gefährdet, nach einer SARS-CoV-2-Infektion schwer an COVID-19 zu erkranken oder zu versterben, wobei das Risiko einer ernsten Erkrankung in dieser Altersgruppe mit fortschreitendem Alter kontinuierlich zunimmt.
Auch für Personen mit Immunschwäche (Immundefizienz) jeglichen Alters, für Personen mit bestimmten Grundkrankheiten sowie für Betreute in Pflegeeinrichtungen bleibt COVID-19 bedrohlich, da sie ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben.
In Umgebungen mit einem hohen Anteil an gefährdeten Personen und einem hohen Ausbruchspotenzial (wie z. B. in medizinischen Einrichtungen und Einrichtungen der Pflege) ist eine Verminderung der Virusübertragung besonders relevant. Medizinisches und pflegerisches Personal stellt daher eine Personengruppe mit erhöhtem Infektionsrisiko dar. Mit der COVID-19 Impfung soll das arbeitsbedingte Infektionsrisiko gesenkt und die Infektionsübertragung auf das gefährdete Umfeld reduziert werden.
Stand: 18.09.2023 (#5515)SARS-CoV-2 zirkuliert zwar weiterhin in der Bevölkerung, doch schwere Verläufe sind durch die weniger schwer verlaufende Omikron-Variante und die erreichte Basisimmunität in der Bevölkerung deutlich seltener geworden. Die umfangreiche Immunität ist sowohl durch die Impfungen als auch durch durchgemachte Infektionen erzielt worden.
Ältere Menschen und vorerkrankte Personen haben jedoch weiterhin ein hohes Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken und zu versterben. Diese Konstellation hat die STIKO bei ihrer neuen Impfempfehlung berücksichtigt.
Empfehlung für die gesunde Allgemeinbevölkerung:
Die STIKO empfiehlt allen Personen im Alter ab 18 Jahren eine Basisimmunität gegen SARS-CoV-2. Die Basisimmunität wird durch mindestens 3 SARS-CoV-2-Antigenkontakte erreicht (durch Impfungen und/oder eine durchgemachte Infektion). Um eine bestmögliche Basisimmunität zu erlangen, sollten nach Einschätzung der STIKO mindestens 2 der 3 Antigenkontakte als Impfung erfolgt sein. Wenn noch Antigenkontakte fehlen, sollten diese durch Impfungen nachgeholt werden. Darüber hinaus sind keine weiteren Auffrischimpfungen für gesunde Erwachsene bis zum Alter von 60 Jahren sowie für Schwangere empfohlen.
Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren empfiehlt die STIKO derzeit keine COVID-19-Impfung (Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung). In dieser Altersgruppe fällt die individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung mittlerweile anders aus. Es bestehen zwar weiterhin keine besonderen Sicherheitsbedenken bei der Impfung von gesunden Kindern und Jugendlichen, doch potenzielle unerwünschte Ereignisse (wie z. B. Myokarditiden) können auch in dieser Altersgruppe nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden. Demgegenüber stehen die überwiegend milden oder asymptomatischen Krankheitsverläufe (inkl. potenzieller Langzeitfolgen) bei gesunden Kindern und Jugendlichen unter der Omikron-Variante. Da die COVID-19-Impfung aber vor allem schwere Infektionen und Hospitalisierungen verhindern kann, profitieren gesunde Kinder und Jugendliche von der COVID-19-Impfung insgesamt nur wenig.
Die Empfehlung für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen findet sich hier: „Was empfiehlt die STIKO zur Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 Monaten bis einschließlich 17 Jahre?“.
Empfehlung zu weiteren Auffrischimpfungen für Risikogruppen:
Zusätzlich zur Basisimmunität empfiehlt die STIKO für Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf weitere Auffrischimpfungen. Diese sollen vorzugsweise mit Varianten-angepassten Impfstoffen und in der Regel in einem Mindestabstand von jeweils 12 Monaten zur letzten Impfung oder Infektion erfolgen. Es soll bevorzugt im Herbst geimpft werden, damit gefährdete Personen auch bei möglicherweise steigenden Infektionszahlen im Herbst und Winter bestmöglich geschützt sind.
Zu dem Personenkreis mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf gehören Personen ab 60 Jahren, Bewohnerinnen und Bewohner in Einrichtungen der Pflege und Personen mit Grundkrankheiten ab dem Alter von 6 Monaten. Für Personen mit einem erhöhten beruflichen SARS-CoV-2-Infektionsrisiko in der medizinischen und pflegenden Versorgung mit direktem Patienten- oder Bewohnerkontakt sowie für Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Personen, bei denen durch COVID-19-Impfung vermutlich keine schützende Immunantwort erzielt werden kann, werden ebenfalls weitere Auffrischimpfungen empfohlen.
Bei immunschwachen Personen mit einer relevanten Einschränkung der Immunantwort können zusätzliche Impfstoffdosen in kürzerem Abstand sinnvoll sein. Die Entscheidung über weitere Impfungen trifft der/die behandelnde Arzt/Ärztin, gegebenenfalls unter Berücksichtigung der Bestimmung spezifischer Antikörper. Siehe hierzu die FAQ „Wie soll eine Corona-Schutzimpfung bei Patientinnen und Patienten mit Immundefizienz erfolgen?“.
Eine detaillierte Übersicht der Risikogruppen ist in der FAQ „Welchen Risikogruppen wird die COVID-Impfung besonders empfohlen?“ beschrieben.
Die Prognose einer SARS-CoV-2-Infektion ist in der Allgemeinbevölkerung überwiegend günstig. Schwerwiegende und tödliche COVID-19-Verläufe werden überwiegend in Risikopopulationen beobachtet.
Die XBB.1.5-Varianten-angepassten COVID-19-Impfstoffe werden voraussichtlich schrittweise bereitgestellt werden. Daher sollten zu Beginn der Impfsaison sehr alte Menschen sowie weitere Personen mit einem relevanten Risiko für schwere Erkrankung bei Infektion vorzugsweise geimpft werden.
Bei ausreichender Verfügbarkeit ist die impfende Ärzteschaft aufgerufen, auch bislang nicht geimpfte Erwachsene und Kinder, die ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe haben oder die arbeitsbedingt besonders exponiert sind oder die engen Kontakt zu besonders gefährdeten Personengruppen haben, besonders zu berücksichtigen.
Dies sind nach aktuellem Kenntnisstand folgende Personengruppen:
Zu den Grundkrankheiten mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf gehören zum Beispiel:
Die vollständige Tabelle findet sich in der wissenschaftlichen Begründung der STIKO-Empfehlung.
Stand: 18.09.2023 (#5501)Gesunden Personen ab 18 Jahren (inkl. Schwangere) wird eine Grundimmunisierung plus eine Auffrischimpfung gegen COVID-19 empfohlen, um eine Basisimmunität aufzubauen. Wichtig für die Basisimmunität ist, dass das Immunsystem dreimal Kontakt mit Bestandteilen des Erregers (Impfung) oder dem Erreger selbst (Infektion) hat. Mindestens zwei dieser Kontakte sollen durch die Impfung erfolgen.
Die Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfstoffdosen. Entsprechend der Fachinformation des jeweiligen Impfstoffs sollte ein Mindestabstand von 3 Wochen zwischen den Impfungen eingehalten werden. Die erste Auffrischimpfung besteht aus einer Impfstoffdosis, die mit einem Mindestabstand von 6 Monaten zur vorherigen Impfung verabreicht werden sollte.
In der aktuellen COVID-19-Impfempfehlung findet sich eine Übersicht der Impfempfehlung zur COVID-19-Immunisierung (Tabelle A) sowie eine Darstellung der in Deutschland zugelassenen und von der STIKO derzeit zur Grundimmunisierung bzw. Auffrischimpfung empfohlenen COVID-19-Impfstoffe (Tabelle C).
Bei Personen unter 30 Jahren und bei Schwangeren soll laut STIKO in der Regel kein Spikevax®-Produkt verwendet werden, auch wenn eine Zulassung für Altersgruppen ab 6 Monaten vorliegt. Grund dafür ist ein unter der Anwendung von Spikevax® erhöhtes Risiko für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen (Peri- bzw. Myokarditisrisiko). Während Schwangerschaft und Stillzeit ist die Anwendung von Nuvaxovid® und Valneva® aufgrund fehlender Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit derzeit nicht empfohlen. In Einzelfällen (z. B., wenn eine produktspezifische medizinische oder sonstige Kontraindikation gegen mRNA-Impfstoffe besteht) kann die Impfung erwogen werden.
Auch Personen mit einer oder mehreren zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektionen sollten geimpft werden. Die STIKO geht davon aus, dass die Infektion(-en) allein nicht ausreichen, um spätere COVID-19-Erkrankungen zu verhindern. Mehr dazu in der FAQ „Wie sollen Personen geimpft werden, die bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben?“.
Stand: 18.09.2023 (#5493)Allen Personen ab 18 Jahren (inkl. Schwangere) wird eine Grundimmunisierung plus eine Auffrischimpfung empfohlen, um eine Basisimmunität aufzubauen. Wichtig für die Basisimmunität ist, dass das Immunsystem dreimal Kontakt mit Bestandteilen des Erregers (Impfung) oder dem Erreger selbst (Infektion) hat. Mindestens zwei dieser Kontakte sollen durch die Impfung erfolgen.
Die Grundimmunisierung besteht aus 2 Impfstoffdosen. Entsprechend der Fachinformation des jeweiligen Impfstoffs sollte ein Mindestabstand von 3 Wochen zwischen den Impfungen eingehalten werden. Die Auffrischimpfung zur Vervollständigung der Basisimmunität besteht aus einer Impfstoffdosis, die mit einem Mindestabstand von 6 Monaten zur vorherigen Impfung verabreicht werden sollte.
Personen ab 60 Jahren sowie Erwachsene mit Grunderkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19 Verläufe haben, werden zusätzlich zur Basisimmunität weitere Auffrischimpfungen empfohlen. Diese sollen mit Varianten-angepassten Impfstoffen und in der Regel in einem Mindestabstand von jeweils 12 Monaten zur letzten Impfung oder Infektion erfolgen. Es soll vorzugsweise im Herbst geimpft werden, damit gefährdete Personen auch bei möglicherweise steigenden Infektionszahlen im Herbst und Winter bestmöglich geschützt sind.
Welche Grundkrankheiten mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf einhergehen und damit eine Impfindikation mit sich bringen, erfahren Sie in der FAQ „Welchen Risikogruppen wird die COVID-Impfung besonders empfohlen?“.
In der aktuellen COVID-19-Impfempfehlung finden Sie eine Übersicht der Impfempfehlung zur COVID-19 Immunisierung (Tabelle A) sowie eine Darstellung der in Deutschland zugelassenen und von der STIKO derzeit zur Grundimmunisierung beziehungsweise Auffrischimpfung empfohlenen COVID-19-Impfstoffe (Tabelle C).
Auch Personen mit einer oder mehreren zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektionen sollen geimpft werden. Die STIKO geht davon aus, dass die Infektion(-en) nicht ausreichen, um spätere COVID-19-Erkrankungen zu verhindern. Mehr dazu in der FAQ „Wie sollen Personen geimpft werden, die bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben?“.
Stand: 18.09.2023 (#5492)Die STIKO empfiehlt die COVID-19-Impfung für Personen in Gesundheitseinrichtungen. Dazu gehören folgende Personengruppen:
Sie sollen eine Basisimmunität aufbauen, bestehend aus 2 Impfungen (Grundimmunisierung) und einer zusätzlichen Auffrischimpfung, wenn noch keine Infektion stattgefunden hat. Anschließend werden ihnen weitere Auffrischimpfungen gegen COVID-19 empfohlen. Bei besonders gefährdeten Personen (z. B. Hochbetagte, Bewohnerinnen und Bewohner von Altenpflegeheimen, Menschen mit Immundefizienz) kann die Gabe von weiteren Impfstoffdosen sinnvoll sein.
Die Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfstoffdosen, die je nach Impfstoff in einem Abstand von 3 bis 6 Wochen verabreicht werden (entsprechend der Fachinformationen).
Auch Personen mit einer oder mehreren zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektionen sollen zur Vervollständigung der Basisimmunität geimpft werden. Die STIKO geht davon aus, dass die Infektion(-en) nicht ausreichen, um spätere COVID-19-Erkrankungen zu verhindern. Mehr dazu unter „Wie sollten Personen geimpft werden, die bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben?“
Die erste Auffrischimpfungen (zur Vervollständigung der Basisimmunität, wenn noch keine Infektion stattgefunden hat) soll im Abstand von 6 Monaten zur 2. Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen. Weitere Auffrischimpfungen sollen im Abstand von 12 Monaten, vorzugsweise im Herbst verabreicht werden. Dabei soll bevorzugt ein Varianten-angepasster mRNA-basierter Impfstoff eingesetzt werden. In begründeten Einzelfällen kann die (weitere) Auffrischimpfung auch bereits nach frühestens 4 Monaten erwogen werden. Die STIKO geht davon aus, dass ein Unterschreiten des 12-monatigen Impfintervalls zu vermehrten Nebenwirkungen führen würde. Personen unter 30 Jahren sollten aufgrund des Risikos für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen (Peri-/Myokarditisrisikos) mit einem Omikron-angepassten Comirnaty®-Impfstoff geimpft werden.
Bei produktspezifischen, medizinischen Kontraindikationen gegen mRNA-Impfstoffe kann alternativ der Impfstoff Nuvaxovid® verwendet werden, welcher jedoch in der Schutzwirkung unterlegen zu sein scheint. Die Auffrischimpfung mit Nuvaxovid® ist bei individuellem Wunsch nach entsprechender Beratung möglich.
In der aktuellen COVID-19-Impfempfehlung finden Sie eine Übersicht der Impfempfehlung zur COVID-19-Immunisierung (Tabelle A) sowie eine Darstellung der in Deutschland zugelassenen und von der STIKO derzeit zur Grundimmunisierung beziehungsweise Auffrischimpfung empfohlenen COVID-19-Impfstoffe (Tabelle C).
Die Bedeutung der Auffrischimpfungen wird beschrieben unter: “Warum ist es weiterhin wichtig, sich entsprechend der STIKO-Empfehlung gegen COVID-19 impfen zu lassen?“
Stand: 18.09.2023 (#5491)Nach Einschätzung der STIKO sollen alle Personen im Alter ab 18 Jahren über eine sogenannte Basisimmunität gegen SARS-CoV-2 verfügen. Eine Basisimmunität wird durch mindestens 3 SARS-CoV-2-Antigenkontakte (Kontakte des Immunsystems mit dem Erreger oder seinen Bestandteilen, durch Impfung oder Infektion) erreicht.
Für den Aufbau einer bestmöglichen Basisimmunität sollten mindestens 2 der 3 Antigenkontakte als Impfung erfolgt sein. Bei Personen, die noch keine 3 Antigenkontakte hatten, sollen noch fehlende Antigenkontakte deshalb durch Impfungen mit zugelassenen und von der STIKO empfohlenen COVID-19-Impfstoffen komplettiert werden.
Die sogenannte hybride Immunität, die durch die Kombination von Impfung und Infektion erreicht wird, vermittelt einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen, der mindestens 12 Monate anhält. Daher sollen auch Personen mit einer oder mehreren zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektionen geimpft werden. Die chronologische Abfolge dieser Antigenkontakte (SARS-CoV-2-Infektionen bzw. COVID-19-Impfungen) ist dabei unerheblich.
Eine Infektion sollte in der Regel nur dann als eigenständiger Antigenkontakt gewertet werden, wenn der Abstand zur vorangegangenen Impfung oder Infektion mindestens 3 Monate beträgt. Umgekehrt sollte nach einer Infektion ein Abstand von 3 Monaten zur Vervollständigung der Grundimmunisierung, bzw. 6 Monate zur Auffrischimpfung eingehalten werden.
Siehe dazu auch die FAQ „Ist die Schutzwirkung nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion vergleichbar mit der nach Corona-Schutzimpfung?“.
Über die Basisimmunität hinaus sind für bestimmte Gruppen weitere Auffrischimpfungen empfohlen, siehe dazu die FAQ „Wer soll nach der aktuellen STIKO-Impfempfehlung gegen COVID-19 geimpft werden?“.
Stand: 01.06.2023 (#5384)Für Personen ab dem Alter von 6 Monaten, die aufgrund einer Immunschwäche (Immundefizienz) ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe haben, können zum Erreichen einer Basisimmunität gegen COVID-19 mehr Impfstoffdosen als bei Immungesunden notwendig sein und es werden weitere Auffrischimpfungen empfohlen. Antikörperkontrollen können sinnvoll sein. Einzelheiten zu den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) können Sie auf den Seiten des Robert Koch-Instituts (RKI) nachlesen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Sie individuell beraten.
Stand: 27.11.2023 (#5068)Die STIKO spricht eine Empfehlung zur Impfung gegen COVID-19 für Kinder und Jugendliche ab einem Alter von 6 Monaten aus, die ein erhöhtes Risiko haben. Dazu gehören
Kindern und Jugendlichen mit erhöhtem Risiko wird eine Grundimmunisierung plus eine Auffrischimpfung empfohlen, um eine Basisimmunität aufzubauen. Wichtig für die Basisimmunität ist, dass das Immunsystem dreimal Kontakt mit Bestandteilen des Erregers (Impfung) oder dem Erreger selbst (Infektion) hat. Mindestens zwei dieser Kontakte sollen durch die Impfung erfolgen.
Zusätzlich zur Basisimmunität werden für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Risiko weitere Auffrischimpfungen empfohlen. Diese sollen mit Varianten-angepassten Impfstoffen und in der Regel in einem Mindestabstand von jeweils 12 Monaten zur letzten Impfung oder Infektion erfolgen. Es soll vorzugsweise im Herbst geimpft werden, damit gefährdete Kinder und Jugendliche auch bei möglicherweise steigenden Infektionszahlen im Herbst und Winter bestmöglich geschützt sind.
Die Grundimmunisierung besteht in der Regel aus 2 Impfstoffdosen. Entsprechend der Fachinformation des jeweiligen Impfstoffs sollte ein Mindestabstand von 3 Wochen zwischen den Impfungen eingehalten werden. Die erste Auffrischimpfung zur Vervollständigung der Basisimmunität besteht aus einer Impfstoffdosis, die mit einem Mindestabstand von 6 Monaten zur vorherigen Impfung verabreicht werden sollte.
In der aktuellen COVID-19-Impfempfehlung finden Sie eine Übersicht der Impfempfehlung zur COVID-19-Immunisierung (Tabelle A) sowie eine Darstellung der in Deutschland zugelassenen und von der STIKO derzeit zur Grundimmunisierung bzw. Auffrischimpfung empfohlenen COVID-19-Impfstoffe (Tabelle C).
Laut STIKO soll bei Kindern und Jugendlichen sowie bei Schwangeren in der Regel kein Spikevax®-Produkt verwendet werden, auch wenn eine Zulassung für Altersgruppen ab 6 Monaten vorliegt. Grund dafür ist ein unter der Anwendung von Spikevax® erhöhtes Risiko für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen (Peri- bzw. Myokarditisrisiko).
Welche Grundkrankheiten mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf einhergehen und damit eine Impfindikation mit sich bringen, erfahren Sie in der FAQ "Welchen Risikogruppen wird die COVID-Impfung besonders empfohlen?".
Bei immundefizienten Kindern und Jugendlichen mit einer relevanten Einschränkung der Immunantwort können zusätzliche Impfstoffdosen in kürzerem Abstand sinnvoll sein. Die Entscheidung über weitere Impfungen trifft die behandelnde Ärztin/ der behandelnde Arzt, gegebenenfalls mithilfe von Antikörperbestimmungen. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Robert Koch-Instituts (RKI).
Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren empfiehlt die STIKO derzeit keine COVID-19-Impfung (Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung). In dieser Altersgruppe fällt die individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung mittlerweile anders aus. Es bestehen zwar weiterhin keine besonderen Sicherheitsbedenken bei der Impfung von Kindern und Jugendlichen, doch potenzielle unerwünschte Ereignisse (wie z. B. Herzmuskelentzündungen) können auch in dieser Altersgruppe nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden. Demgegenüber stehen die überwiegend milden oder asymptomatischen Krankheitsverläufe (inkl. potenzieller Langzeitfolgen) bei gesunden Kindern und Jugendlichen unter der Omikron-Variante. Da die COVID-19-Impfung aber vor allem schwere Infektionen und Hospitalisierungen verhindern kann, profitieren gesunde Kinder und Jugendliche von der COVID-19-Impfung insgesamt nur wenig.
Stand: 18.09.2023 (#5184)Während der Schwangerschaft besteht ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf. Deshalb empfiehlt die STIKO für Frauen im gebärfähigen Alter ausdrücklich die Corona-Schutzimpfung. Diese Empfehlung gilt insbesondere auch bei Kinderwunsch, um bei einer zukünftigen Schwangerschaft optimal gegen COVID-19 geschützt zu sein. Auch enge Kontaktpersonen von Schwangeren sollten sich gegen COVID-19 impfen lassen. Siehe FAQ „Wie sollten Erwachsene im Alter von 18 bis 59 Jahren gegen COVID-19 geimpft werden?“.
Ungeimpften Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel empfiehlt die STIKO eine Grundimmunisierung plus eine Auffrischimpfung, um eine Basisimmunität aufzubauen. Wichtig für die Basisimmunität ist, dass das Immunsystem dreimal Kontakt mit Bestandteilen des Erregers (Impfung) oder dem Erreger selbst (Infektion) hat. Mindestens zwei dieser Kontakte sollen durch die Impfung erfolgen. Schwangeren mit vorliegender Grunderkrankung werden zusätzlich zur Basisimmunität weitere Auffrischimpfungen empfohlen, die ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel verabreicht werden können.
Die Grundimmunisierung erfolgt mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs, die entsprechend der Fachinformation des jeweiligen Impfstoffs mit einem Mindestabstand von 3 Wochen verabreicht werden sollen. Zur Auffrischimpfung soll vorzugsweise ein Varianten-angepasster mRNA-Impfstoff gemäß Zulassung verwendet werden. Es sollte ein Mindestabstand von 6 Monaten zur vorherigen Impfung eingehalten werden.
Schwangere sollen unabhängig von ihrem Alter mit Comirnaty® und nicht mit Spikevax® geimpft werden. Wenn die Schwangerschaft nach bereits erfolgter Erstimpfung festgestellt wurde, sollte die Zweitimpfung erst ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel durchgeführt werden. Eine COVID-19-Impfung bei noch nicht bekannter Schwangerschaft im 1. Schwangerschaftsdrittel ist kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch.
Die Anwendung von Nuvaxovid® und Valneva® während der Schwangerschaft und Stillzeit wird aufgrund fehlender Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen. Eine Impfung mit Nuvaxovid® und Valneva® in der Schwangerschaft und Stillzeit kann nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung jedoch erwogen werden, wenn bei einer Schwangeren oder Stillenden eine produktspezifische, medizinische Kontraindikation für mRNA-Impfstoffe besteht.
Für Stillende gelten entsprechend ihres Alters die gleichen Empfehlungen wie für die Allgemeinbevölkerung beziehungsweise bei krankheits- oder arbeitsbedingter Indikation die gleichen Empfehlungen wie für Personengruppen mit erhöhtem Risiko.
Stand: 18.09.2023 (#5490)Auch wenn schwere Verläufe und Komplikationen einer SARS-CoV-2-Infektion bei Schwangeren selten sind, stellt COVID-19 in der Schwangerschaft eine relevante Krankheitslast in Deutschland dar. Studiendaten weisen darauf hin, dass schwanger sein an sich ein relevanter Risikofaktor für schwere COVID-19-Verläufe ist. SARS-CoV-2-infizierte schwangere Frauen erleiden häufiger Komplikationen als Nicht-Schwangere. Im Falle von zusätzlich vorliegenden Vorerkrankungen (wie z. B. schweres Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck oder Diabetes) erhöht sich das Risiko für eine schwere Erkrankung weiter.
Eine Übertragung der Antikörper der Mutter über die Plazenta auf das ungeborene Kind ist nachgewiesen. Studien weisen darauf hin, dass durch die Impfung der Schwangeren auch ein Schutz für das Neugeborene erzielt werden kann (sog. Nestschutz).
Die bisher vorliegenden Daten stellen keine Sicherheitsbedenken nach mRNA-Impfung dar. Die Daten liefern keine Hinweise auf das gehäufte Auftreten von schweren schwangerschaftsassoziierten unerwünschten Wirkungen (UAW) bei der Mutter und bei dem ungeborenem Kind bzw. dem Neugeborenen; insbesondere nicht von Fehlgeburten (Aborten), Frühgeburten, Totgeburten oder Fehlbildungen.
Die Risiko-Nutzen-Abwägung unter Berücksichtigung der aktuellen Datenlage spricht für eine allgemeine Impfempfehlung von ungeimpften Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, das heißt ab der 13. Schwangerschaftswoche.
Ziel der Impfung von Schwangeren und Stillenden ist die Verhinderung schwerer COVID-19-Krankheitsverläufe und von Todesfällen sowie die Verhinderung von Komplikationen für Mütter und ihre ungeborenen/neugeborenen Kinder durch eine SARS-CoV-2-Infektion. Es ist davon auszugehen, dass die Schutzwirkung der Corona-Schutzimpfung bei schwangeren wie bei nicht-schwangeren Personen gegenüber einem schweren Krankheitsverlauf gut ist. Dies gilt auch für Infektionen durch die SARS-CoV-2-Omikron-Variante.
Auch enge Kontaktpersonen von Schwangeren sollten sich gemäß Impfempfehlung gegen COVID-19 impfen lassen.
Stand: 07.02.2023 (#5061)Nein, die vorbeugende Gabe von monoklonalen Antikörpern ist kein Ersatz für die Impfung gegen COVID-19.
Die Impfung gegen COVID-19 gemäß den aktuellen STIKO-Empfehlungen ist für Personen mit Immunschwäche (Immundefizienz) besonders wichtig. Denn Personen, die an Erkrankungen leiden, welche entweder direkt oder infolge der notwendigen Therapie zu einer relevanten Beeinträchtigung der Immunabwehr führen, haben ein erhöhtes Risiko, an COVID-19 schwer zu erkranken.
Bei diesen Hochrisikopersonen empfiehlt die STIKO neben der Beachtung von Hygienemaßnahmen unverändert die Impfung gegen COVID-19, auch wenn diese in Abhängigkeit von der Schwere der Immundefizienz in vielen Fällen nur eingeschränkt wirksam ist und gegebenenfalls zusätzliche Impfstoffdosen erfordert (siehe 11. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung der STIKO und die Hinweise der STIKO zum Impfen bei Immundefizienz).
Aufgrund einer Grunderkrankung und/oder einer Behandlung, welche die Immunfunktion beeinträchtigt (immunsuppressive Therapie), kann nach der Impfung die Bildung von Antikörpern ganz ausbleiben oder geringer ausfallen. Dennoch wird die Impfung empfohlen, da möglicherweise eine schützende zelluläre Immunantwort durch die Impfung erzielt werden kann (zur Wirkweise von Impfstoffen siehe „Impfstoffe gegen COVID-19“).
Zusätzlich kann in begründeten Einzelfällen, bei Personen mit Immunschwäche, bei denen ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 besteht, sowohl vor Beginn als auch nach Beginn und vor Abschluss der empfohlenen Impfserie die Gabe der monoklonalen Antikörper erfolgen. In beiden Fällen soll jedoch die Impfserie durchgeführt beziehungsweise schnellstmöglich vollendet werden. Der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin wird das geeignete Vorgehen individuell festlegen.
Stand: 23.02.2023 (#5443)Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt zum Schutz vor COVID-19 für bestimmte Personengruppen mit besonders hohem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe die Gabe von monoklonalen Antikörpern zusätzlich zur Impfung. Diese sogenannte Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) gegen SARS-CoV-2 soll mit dem Kombinationspräparat Evusheld® erfolgen, das die beiden monoklonalen Antikörper Tixagevimab und Cilgavimab enthält.
Bei diesen SARS-CoV-2-neutralisierenden Antikörpern handelt es sich um Eiweiße (Proteine), die an zwei verschiedene Stellen des Spikeproteins an der Oberfläche von SARS-CoV-2 binden. Dadurch soll erreicht werden, dass das Virus nicht in Zellen eindringen und sich dort vermehren kann. Somit kann das Virus keine Erkrankung an COVID-19 hervorrufen.
Die Wirksamkeit von Tixagevimab/Cilgavimab ist unter den aktuell zirkulierenden Omikron-Virusvarianten allerdings stark begrenzt bis nicht mehr vorhanden. Die vorbeugende Gabe der monoklonalen Antikörper soll daher nur noch in begründeten Einzelfällen erfolgen: bei Personen mit einer schweren Immunschwäche, bei denen nach Impfung gegen COVID-19 entsprechend den aktuellen Impfempfehlungen der STIKO keine schützende Immunantwort auch nach mehreren Impfstoffdosen erwartet wird,
Die PrEP mit Evusheld® wird in einer Dosierung von 300 mg/300 mg (cave: formell off-label, da Dosierungsempfehlung gemäß bisheriger Zulassung 150mg/150mg) ab einem Alter von 12 Jahren (bei einem Gewicht von mindestens 40 Kilogramm) empfohlen (Informationen dazu finden Sie im Epidemiologischen Bulletin 33/2022 (21. Aktualisierung)).
Im Falle einer SARS-CoV-2-Infektion bei Personen mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von COVID-19 verweist die STIKO auf die „Empfehlungen zur antiviralen Therapie in der Frühphase einer SARS-CoV-2-Infektion“ der Fachgruppe COVRIIN sowie die S3-Leitlinie „Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19 – Living Guideline“.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie individuell beraten, ob die Gabe monoklonaler Antikörper für Sie in Frage kommt.
Stand: 23.02.2023 (#5442)