Wirksamkeit der Corona-Schutzimpfung
Wie gut die Impfungen gegen COVID-19 schützen, erfahren Sie hier.
Die verfügbaren COVID-19-Impfstoffe schützen gut vor schweren COVID-19-Erkrankungen. Die Wirksamkeit der Impfstoffe wird regelmäßig untersucht. Das ist unter anderem notwendig, weil sich SARS-CoV-2 fortlaufend verändert und sich entsprechend auch die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die neuen Virusvarianten ändern kann.
Wirksamkeit von Comirnaty® (BioNTech/Pfizer), Spikevax® (Moderna) und Jcovden® (Johnson & Johnson):
Ergebnisse aus einem Systematic Review für die mRNA-Impfstoffe Comirnaty® und Spikevax® sowie den Vektor-basierten Impfstoff Jcovden® belegen einen zunächst moderaten bis geringen Schutz vor einer symptomlosen und milden Infektion mit der Omikron-Variante (2022) belegen, der mit der Zeit abnimmt. Die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen eine Infektion mit der Delta-Variante (2021) war deutlich höher. Gegen schwere Erkrankungen bieten die Impfstoffe jedoch weiterhin einen guten Schutz.
Das heißt: Weil das Virus weiterhin in der Bevölkerung zirkuliert, ist es wahrscheinlich, dass sich auch eine geimpfte Person mit dem SARS-CoV-2-Virus ansteckt. Diese Person wird jedoch aufgrund ihrer Impfung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer an COVID-19 erkranken.
Die mit der Zeit abnehmende Wirksamkeit der Impfstoffe kann durch eine Auffrischimpfung erneut erhöht werden. Daten weisen darauf hin, dass auch nach einer Auffrischimpfung der Schutz vor symptomloser und symptomatischer Infektion über die Zeit abnimmt, während die Wirksamkeit gegenüber einer schweren COVID-19-Erkrankung mindestens 12 Monate anhält. Weitere Auffrischimpfungen führen erneut zu einem verbesserten Schutz.
Wirksamkeit von Nuvaxovid® (Novavax) und Valneva®:
Für die proteinbasierten Impfstoffe Nuvaxovid® und Valneva® lagen zum Zeitpunkt der STIKO-Bewertung keine Daten zur Schutzwirkung gegen schwere COVID-19-Krankheitsverläufe durch Infektion mit der Omikron-Variante vor. Anhand immunologischer Daten und Daten zur klinischen Wirksamkeit gegen zuvor zirkulierende Varianten wird dennoch von einer guten Schutzwirkung gegen schwere Krankheitsverläufe ausgegangen.
Anhand der bisher verfügbaren Daten zu Nuvaxovid® als Auffrischimpfung schätzt die STIKO ein, dass der Schutz einer Auffrischimpfung mit an Omikron angepassten mRNA-Impfstoffen dem einer Auffrischimpfung mit Nuvaxovid® überlegen ist.
Wirksamkeit der an Omikron angepassten mRNA-Impfstoffe:
Die COVID-19-Impstoffe werden angepasst (adaptiert), sodass sie besser zu den aktuell zirkulierenden Varianten passen. Daten zur Wirksamkeit der BA.1- und BA.4/5-adaptierten, bivalenten mRNA-Impfstoffe weisen auf eine mindestens vergleichbar hohe Schutzwirkung hin, wie durch Auffrischimpfungen mit einem monovalenten Impfstoff. Für die XBB.1.5-Varianten-angepassten, monovalenten Impfstoffe liegen vorklinische Daten vor, die eine starke Immunantwort gegen die XBB.1.5-Variante und verwandte Stränge zeigen.
Hybride Immunität
Die Ergebnisse eines im Januar 2023 publizierten systematischen Reviews zeigen, dass Erwachsene mit einer hybriden Immunität (Kontakte des Immunsystems mit dem SARS-CoV-2-Antigen durch COVID-19-Impfung und durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion) voraussichtlich über mindestens 12 Monate gut gegen schwere COVID-19-Verläufe geschützt sind. Demnach betrug die ermittelte Schutzwirkung nach 2 Impfstoffdosen und mindestens 1 SARS-CoV-2-Infektion im Vergleich zu Immunnaiven 12 Monate nach dem letzten immunologischen Ereignis 97,4 % (95 % KI: 91,4 – 99,2). Im Vergleich dazu wurde für Personen, die bislang ausschließlich gegen COVID-19 geimpft waren, aber noch keine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht hatten, eine um bis zu 30 % niedrigere Schutzwirkung bereits nach 6 Monaten festgestellt.
Das heißt: Insbesondere Personen, die zusätzlich zur COVID-19-Impfung bereits mindestens eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, sind längerfristig gegen schwere COVID-19-Verläufe geschützt.
Schutz vor Übertragung des Virus
Bei allen Impfstoffen wurde nach dem Auftreten der Omikron-Variante eine reduzierte Wirksamkeit gegen Übertragung (Transmission, Weitergabe des Virus an andere) beobachtet, im Vergleich zur zuvor zirkulierenden Delta-Variante. Seit Durchführung der bekannten Studien hat sich das SARS-Coronavirus-2 weiter verändert, wobei zu den aktuell zirkulierenden Subvarianten von Omikron keine Daten zum Transmissionsschutz bekannt sind. Der zuverlässigste Schutz vor Weitergabe des Virus wird daher weiterhin durch das primäre Vermeiden einer Infektion erzielt.
Details zur ausgewerteten Literatur finden sich in Tabelle 8 der aktuellen Impfempfehlung.
Stand: 18.09.2023 (#5214)Nein, denn bei keinem der verfügbaren und in Deutschland zugelassenen Impfstoffe wird ein Lebendvirus verwendet.
Stand: 06.10.2023 (#4705)Sowohl nach einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion als auch nach einer COVID-19-Impfung besteht ein Schutz vor einer erneuten Infektion oder COVID-19 Erkrankung. Wie lange dieser Schutz anhält und wie zuverlässig er ist, kann im Einzelfall nicht vorhergesagt werden und variiert stark von Person zu Person. Faktoren, die den Schutz beeinflussen sind a) die Ausprägung der durchgemachten Infektion (asymptomatische Infektion, COVID-19-Erkrankung), b) die infektionsauslösenden und aktuell zirkulierenden Virusvarianten und c) der individuelle Zustand des Immunsystems.
Aktuelle Daten zeigen, dass es unter der vorherrschenden Omikron-Variante nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion häufiger zu Reinfektionen kommt als unter der Delta-Variante. Während eine vollständige Impfserie (Grundimmunisierung plus Auffrischimpfung) einen nachweislich guten Schutz vor schwerer Erkrankung mit allen bisher bekannten Varianten, inklusive der Omikron-Variante, für mindestens 6 Monate bietet, liegen diese Erkenntnisse für eine alleinige Infektion (wenn zuvor keine Impfung stattgefunden hat) nicht vor.
Daher sollen auch Personen mit einer oder mehreren zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektionen geimpft werden.
Stand: 07.10.2022 (#5303)Diese Frage ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Die beste Möglichkeit zur Verhinderung von Long-COVID ist nach aktuellem Kenntnisstand das Vermeiden von SARS-CoV-2-Infektionen und Reinfektionen durch die Einhaltung von Infektionsschutzmaßnahmen.
Einige Studienergebnisse liefern Hinweise darauf, dass die Corona-Schutzimpfung nicht nur vor schweren Krankheitsverläufen von COVID-19 schützt, sondern auch die Häufigkeit und Ausprägung von Long-COVID-Symptomen nach einer Durchbruchinfektion mildern kann.
Diese Frage wurde zum Beispiel in diesem systematischen Review (26.08.22; 11 Studien und 6 Preprints) und in diesem systematischen Review mit Meta-Analyse (29.09.22; 15 Studien und 3 Preprints) untersucht. Beide Analysen zeigten ein geringeres Risiko für Long-COVID-Symptome bei geimpften Personen als bei ungeimpften Personen. Dieser Effekt war zudem abhängig von der Anzahl der erhaltenen Impfungen (mindestens 2 Impfstoffdosen) und dem Zeitabstand zwischen Impfung und Infektion. Die Studien, die den Effekt der Impfung unter Einbeziehung einer Kontrollgruppe untersucht haben, sind jedoch methodisch und im Ergebnis sehr uneinheitlich. Daher sollten die Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden.
Die meisten Studien untersuchten ausschließlich Erwachsene, umfassten häufig nur zweifach geimpfte Personen (ohne Auffrischimpfungen) und wurden zum Großteil vor dem Auftreten der Omikron-Variante durchgeführt. Zudem verwendeten nicht alle Studien eine einheitliche Definition von Long-COVID.
Zukünftige Auswertungen, beispielsweise mit Fokus auf verschiedene Impfstoffe, Risikogruppen, Geschlechterunterschiede und Langzeitbeobachtungen, müssen abgewartet werden, um die potenzielle Schutzwirkung der Impfung vor Long-COVID besser abschätzen zu können.
Weitere Informationen zu Long-COVID finden Sie auf den Internetseiten des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) sowie in den FAQ des Robert Koch-Instituts (RKI).
Stand: 28.03.2023 (#5508)Gemäß Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) muss zwischen mRNA- oder Vektor-basierten COVID-19-Impfungen und der Verabreichung anderer Totimpfstoffe kein Impfabstand mehr eingehalten werden. Die Impfungen können simultan, das heißt gleichzeitig, verabreicht werden, wenn eine Indikation zur Impfung sowohl gegen andere Erkrankungen wie Grippe als auch gegen COVID-19 besteht. Die Impfung soll jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen.
Zu Impfungen mit Lebendimpfstoffen soll hingegen ein Mindestabstand von 14 Tagen vor und nach jeder COVID-19-Impfung eingehalten werden.
Nuvaxovid® kann gleichzeitig mit einem Grippe-Totimpfstoff verabreicht werden. Zur Verabreichung von anderen Tot- und Lebendimpfstoffen wird ein Abstand von 14 Tagen vor und nach Nuvaxovid®-Gabe empfohlen. Für Valneva® wird ein Abstand von 14 Tagen vor und nach Gabe zu anderen Tot- und Lebendimpfstoffen empfohlen.
Bei einer gleichzeitigen Gabe von zwei Impfstoffen ist zu beachten, dass Impfreaktionen häufiger als bei der getrennten Gabe auftreten können. Wirksamkeit und Sicherheit entsprechen bei gleichzeitiger Anwendung verschiedener Impfstoffe im Allgemeinen denen bei jeweils alleiniger Anwendung.
Eine ausführliche Aufklärung der zu impfenden Person über die möglichen, vermehrten vorübergehenden lokalen und systemischen Impfreaktionen ist bei der gleichzeitigen Gabe von COVID-19-Impfstoffen und anderen Totimpfstoffen (inkl. Grippe-Hochdosis-Impfstoffen) besonders wichtig.
Die STIKO hat zur Durchführung von Schutzimpfungen während der COVID-19-Pandemie im Epid Bull 18/2020 eine Stellungnahme veröffentlicht.
Stand: 08.02.2023 (#5070)