MERS-CORONAVIREN

Informationen über Krankheitserreger beim Menschen – Hygiene schützt!

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  • Letzte Aktualisierung: 26.08.2021
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    MERS CORONAVIREN

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    Letzte Aktualisierung: 26.08.2021
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Was ist MERS?

MERS steht für das Middle East Respiratory Syndrome und bezeichnet eine Infektion der Atemwege, die durch das erstmals 2012 identifizierte  MERS-Coronavirus (MERS-CoV) verursacht wird. Die Infektion kann sehr verschieden verlaufen: Manche Menschen bemerken sie gar nicht, andere haben eine leichte, und wieder andere eine sehr schwere und zum Teil tödliche Atemwegserkrankung. Infektionen mit MERS-CoV treten bisher vor allem auf der Arabischen Halbinsel und hier überwiegend in Saudi-Arabien auf. Alle bisher außerhalb der Arabischen Halbinsel bekannt gewordenen Erkrankungen standen mit einem vorangegangenen Aufenthalt der Erkrankten in dieser Region oder engem Kontakt zu anderen MERS-Patienten in Zusammenhang.

Wie werden MERS-Coronaviren übertragen?

Durch Kontakt mit Tieren
Dromedare stellen die wahrscheinlichste Erregerquelle dar. Eine Übertragung auf den Menschen ist bei engem Kontakt mit den Tieren möglich. Welche Arten von Kontakt eine Übertragung begünstigen und ob auch Tierprodukte eine Rolle spielen, ist noch unzureichend bekannt.

Von Mensch zu Mensch
Der Erreger kann auch von einem Menschen auf einen anderen übertragen werden. Allerdings wurde eine anhaltende Übertragung in der Allgemeinbevölkerung bislang nicht beobachtet. Das Risiko sich anzustecken, besteht insbesondere für Personen mit engem Kontakt zu Erkrankten, vor allem, wenn bei der Versorgung von Betroffenen nicht auf ausreichende Schutzmaßnahmen geachtet wird.

Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

Die Erkrankung beginnt in der Regel mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit. Magen-Darm-Beschwerden, insbesondere Durchfall, können ebenfalls auftreten. Häufig entwickelt sich eine Lungenentzündung. Als Komplikation kann es im weiteren Verlauf zu einem akuten Atemnotsyndrom und Nierenversagen kommen. Die Erkrankung endet häufig tödlich.

Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

Die Dauer bis zum Auftreten von Krankheitszeichen beträgt in der Regel ein bis zwei Wochen. Erkrankte können das Virus nach Ausbruch der Erkrankung weiterverbreiten. Wie lange eine Ansteckung erfolgen kann, ist jedoch nicht bekannt. Ob von Infizierten, die keine Krankheitszeichen entwickeln, eine Ansteckungsgefahr ausgeht, kann derzeit noch nicht eindeutig beantwortet werden.

Wer ist besonders gefährdet?

  • Ein Infektionsrisiko besteht vor allem bei einem Aufenthalt in Ländern der Arabischen Halbinsel, insbesondere nach Kontakt mit Dromedaren.
  • Ein erhöhtes Risiko haben auch Menschen, die in engem Kontakt mit an MERS-Erkrankten stehen, insbesondere bei der Krankenpflege.
  • Ältere Menschen sowie Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem (z. B. nach Organtransplantation oder bei einer Krebserkrankung) oder Grunderkrankungen wie Diabetes, chronischen Lungen- oder Nierenerkrankungen sind besonders gefährdet, schwere Verlaufsformen zu entwickeln.

Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?

  • Wenn Sie während eines Aufenthaltes auf der Arabischen Halbinsel oder in einem anderen Risikogebiet an einem plötzlich auftretenden Infekt der Atemwege mit Fieber und Husten erkranken, der schwer genug ist, um Ihre täglichen Aktivitäten zu beeinträchtigen, suchen Sie schnellstmöglich eine Ärztin oder einen Arzt auf.
  • Treten die Beschwerden bis zu zwei Wochen nach Ihrem Aufenthalt auf, weisen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, möglichst bereits telefonisch vor Aufsuchen der Praxis, auf Ihre Reise hin. Das gilt auch für den Fall, wenn Sie nach engem Kontakt mit Reiserückkehrern aus diesen Regionen, die an entsprechenden Symptomen leiden, selbst Krankheitszeichen entwickeln.
  • Halten Sie Abstand zu anderen Personen.
  • Husten oder niesen Sie in ein Einmaltaschentuch und entsorgen Sie dieses anschließend in einem geschlossenen Abfallbehälter. Falls kein Taschentuch zur Verfügung steht, husten oder niesen Sie in die Armbeuge, nicht in die vorgehaltene Hand.
  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife.
  • Bei Durchfall ist zudem generell auf eine gründliche Hände- und Toilettenhygiene zu achten.

Wie kann ich mich schützen?

  • Wenn Sie eine Reise auf die Arabische Halbinsel oder andere Länder, in denen MERS-CoV-Infektionen aufgetreten sind, planen, besprechen Sie dies am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, besonders dann, wenn Sie an einer Grunderkrankung wie zum Beispiel Diabetes leiden.
  • Waschen Sie sich häufig und gründlich die Hände mit Wasser und Seife auf Ihrer Reise. So schützen Sie sich auch gegen viele andere Krankheitserreger.
  • Vermeiden Sie den direkten Kontakt mit Tieren, vor allem mit Dromedaren bei einem Aufenthalt auf der arabischen Halbinsel.
  • Achten Sie bei Besuchen einer Tierfarm oder eines Viehmarktes auf eine konsequente Händehygiene, nachdem Sie Tiere - insbesondere Dromedare - berührt haben.
  • Verzehren Sie kein rohes Fleisch, rohe oder unvollständig erhitzte Milch oder (z. B. zu Heilzwecken eingesetzten) Urin, insbesondere von Dromedaren. Meiden Sie rohe Nahrungsmittel, vor allem, wenn diese möglicherweise mit rohen Tierprodukten oder Ausscheidungen in Berührung gekommen sind. Rohes Obst und Gemüse sollten Sie vor dem Verzehr gründlich waschen, schälen oder erhitzen.
  • Vor allem Menschen mit geschwächter Immunabwehr, mit Diabetes, chronischen Lungen- oder Nierenerkrankungen sollten den Kontakt mit Dromedaren und rohen Tierprodukten meiden.
  • Halten Sie bei einer Reise in Risikogebiete möglichst Abstand von Erkrankten, die an Infekten der Atemwege oder an Durchfall leiden. Wenn sich ein enger Kontakt nicht vermeiden lässt, z. B. weil Sie die erkrankte Person pflegerisch betreuen, achten Sie auf konsequente Händehygiene. Berühren Sie mit den ungewaschenen Händen nicht Augen, Mund und Nase und tragen Sie ggf. eine Mund-Nasen-Schutzmaske.
  • Verschieben Sie Ihre Reise in die Länder der Arabischen Halbinsel oder andere Risikogebiete, wenn Sie bereits an einer anderen akuten Atemwegs-Erkrankung und Fieber leiden.
  • Eine Schutzimpfung gegen MERS-Coronaviren steht bislang nicht zur Verfügung.

Wo kann ich mich informieren?

Für weitere Beratung und Information steht Ihnen das örtliche Gesundheitsamt zur Verfügung. Informationen zum aktuellen Infektionsgeschehen finden Sie auf den Internetseiten der WHO (www.who.int/en).

Weitere (Fach-) Informationen und aktuelle Risikobewertungen finden Sie im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (www.rki.de/mers)

Beachten Sie auch die Hinweise des Auswärtigen Amtes für Reisende (www.auswaertiges-amt.de).

Letzte Änderung: 23.04.2018