Eine invasive Meningokokken-Infektion ist eine schwere Krankheit, die nach anfänglich allgemeinen Krankheitszeichen wie Kopfschmerzen und Fieber innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden kann. Die Bakterien Neisseria meningitidis, auch Meningokokken genannt, verursachen meist eine eitrige Hirnhautentzündung oder eine Sepsis (oft auch Blutvergiftung oder Blutstrominfektion genannt). In Deutschland sind Meningokokken-Erkrankungen sehr selten. Im Jahr sind es weniger als 4 Fälle pro 1 Million Menschen.
Meningokokken besiedeln vorwiegend den Nasen-Rachen-Raum des Menschen. Die Erreger können bei engem Kontakt auf andere übertragen werden, zum Beispiel über Speichel oder Nasensekret. Da Meningokokken außerhalb des Körpers schnell absterben, führt eine Begegnung von Menschen ohne engen Kontakt in der Regel nicht zu einer Übertragung.
Eine Erkrankung beginnt häufig plötzlich mit allgemeinen Krankheitszeichen wie Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Schwindel mit schwerstem Krankheitsgefühl. Innerhalb weniger Stunden kann ein lebensbedrohlicher Zustand eintreten.
Meningokokken verursachen vor allem zwei Krankheitsbilder, die einzeln oder zusammen auftreten können:
Bei 10 bis 20 % der Betroffenen treten Komplikationen und Langzeitfolgen auf. Nach einer Meningokokken-Meningitis kann es zu Hirnnervenlähmungen, Krampfanfällen, Einschränkungen des Intellekts oder Lernschwierigkeiten sowie zu Taubheit kommen. Eine Sepsis kann zu Gewebeschädigungen bis hin zum Absterben einzelner Gliedmaßen führen.
Bei einer Meningokokken-Meningitis liegt die Sterblichkeitsrate bei 1 %, bei einer Sepsis bei etwa 13 % und bei der schweren Form des septischen Schocks bei etwa 33 %.
Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Symptome einer Meningokokken-Erkrankung oft weniger typisch. Anzeichen können Fieber, Erbrechen, Krämpfe, Reizbarkeit oder Schläfrigkeit, Aufschreien sowie eine vorgewölbte oder harte Fontanelle (Spalte zwischen den Schädelplatten) sein. Die Nackensteifigkeit kann dagegen fehlen.
Erste Beschwerden zeigen sich 2 bis 10 Tage nach Ansteckung, in der Regel nach 3 bis 4 Tagen.
Die Betroffenen sind bis zu 7 Tage vor Beginn der Krankheitszeichen ansteckend. Die Erkrankung wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. 24 Stunden nach Beginn einer wirksamen Antibiotika-Therapie sind Erkrankte nicht mehr ansteckend.
Meningokokken-Erkrankungen können in jedem Alter auftreten. Am häufigsten betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder im ersten und zweiten Lebensjahr, aber auch Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren erkranken häufiger. Enge Kontaktpersonen von Erkrankten, insbesondere Personen im gemeinsamen Haushalt, haben ein erhöhtes Risiko, sich anzustecken.
Es gibt verschiedene Meningokokken-Typen (Serogruppen), die weltweit unterschiedlich verbreitet sind. In Deutschland wird die Mehrzahl der Erkrankungen bei Kindern durch Meningokokken der Serogruppe B verursacht, bei Erwachsenen ähnlich häufig auch durch Serogruppe Y. Seltener sind die Serogruppen C und W. Es stehen verschiedene Impfstoffe zur Verfügung, die gegen unterschiedliche Meningokokken-Typen schützen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt:
Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung zur Verfügung (https://tools.rki.de/plztool/). Da Meningokokken-Infektionen gemeldet werden müssen, liegen dort Informationen zur aktuellen Situation und Erfahrung im Umgang mit der Krankheit vor.
Weitere (Fach-) Informationen finden Sie auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (www.rki.de/meningokokken).
Bitte beachten Sie auch die Hinweise für Reisende (www.auswaertiges-amt.de).
Informationen zum Infektionsschutz durch Impfen finden Sie auf den Seiten des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (www.impfen-info.de).