Um die Ansteckung weiterer Personen zu verhindern und somit Infektionsketten zu unterbrechen, ist eine rückwirkende Nachverfolgung Ihrer Kontakte in einem bestimmten Zeitraum durch das Gesundheitsamt wichtig. Es ist grundsätzlich von Vorteil, wenn Sie Ihre Kontakte regelmäßig notieren, damit Sie stets in der Lage sind, Ihre Kontakte der letzten 14 Tage nachzuvollziehen. Nützlich kann hierfür das Führen eines Corona-Kontakttagebuchs sein.
Für die Suche nach dem Ursprung der Ansteckung und der frühen Erkennung von Ansteckungen weiterer Personen ist eine Liste Ihrer Kontakte in den letzten 14 Tagen vor Beginn der Krankheitszeichen bzw. vor der Testung hilfreich.
Zusätzlich werden die Personen ermittelt, mit denen Sie ab zwei Tage vor Symptombeginn bzw. vor der Testung bis zehn Tage danach bzw. bis zum Beginn Ihrer häuslichen Isolierung Kontakt hatten. Das Gesundheitsamt bewertet, wie hoch das Risiko ist, dass sich Ihre Kontaktpersonen bei Ihnen angesteckt haben. Für Kontaktpersonen mit erhöhtem Infektionsrisiko (Kategorie I) ist in der Regel eine häusliche Quarantäne mit einer Reihe von Verhaltensregeln und Hygienemaßnahmen erforderlich.
Zu Kontaktpersonen mit höherem Infektionsrisiko zählen unter anderem:
- Ihre Haushaltsangehörigen,
- andere Personen, mit denen Sie mindestens 15 Minuten lang engen Kontakt (unter 1,5 Metern) hatten, zum Beispiel in einem persönlichen Gespräch, ohne dass ein Schutz beispielsweise durch das Tragen von Masken bestand,
- Personen, die Kontakt mit Ihren Atemwegssekreten hatten, zum Beispiel beim Küssen oder durch Anniesen oder Anhusten,
- Personen, die längere Zeit (Richtwert: 30 Minuten) einer wahrscheinlichen hohen Konzentration an infektiösen Aerosolen (feinste Flüssigkeitspartikel und Tröpfchenkerne) ausgesetzt waren, z. B. indem sie sich mit Ihnen in einem schlecht belüfteten Raum aufgehalten haben,
- Personen, die auf einer Flugreise Kontakt mit Ihnen hatten.
Auch für Kontaktpersonen, die eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, wird eine Quarantäne angeordnet, wenn die Infektion länger als drei Monate zurückliegt. Nach vollständiger Impfung ist für Kontaktpersonen der Kategorie I ebenfalls eine Quarantäne erforderlich.
Kontaktpersonen der Kategorie II, für die ein geringeres Infektionsrisiko besteht, müssen nicht in Quarantäne. Doch auch diese Kontaktpersonen sollten vorsorglich ihre Kontakte zu anderen für 14 Tage reduzieren, ihren Gesundheitszustand beobachten und die weiteren Hinweise zum Vorgehen bei Verdacht auf eine Infektion beachten.
Falls bei einer Ihrer Kontaktpersonen Krankheitszeichen auftreten, sollte diese das Gesundheitsamt informieren oder sich telefonisch an eine Ärztin bzw. einen Arzt wenden, um das weitere Vorgehen abzustimmen. In der Regel wird das Gesundheitsamt dann eine Isolierung anordnen und es erfolgt eine Testung auf das Coronavirus SARS-CoV-2. Ob eine Kontaktperson ohne Krankheitszeichen auf das Coronavirus getestet wird, entscheidet das Gesundheitsamt im Einzelfall.
Für Beschäftigte in medizinischen Bereichen und in der Pflege gelten besondere Empfehlungen.